Bei der Ahnenforschung sind Namen der wertvollste
Fund, den man in alten Dokumenten machen kann—egal, ob Personennamen oder Ortsnamen. Der Schreibweise des Vor- und Nachnamens sollte also besondere Beachtung geschenkt werden.
Es gibt eine unendlich große Anzahl von Namen in altdeutschen Dokumenten und viele verschiedene Schreibweisen für die einzelnen Namen. Wenn Sie einen Namen nicht auf Anhieb entziffern können, sollten Sie Namenslisten von anderen Ahnenforschern oder aus lokalen Aufzeichnungen zu Hilfe nehmen. Es gibt außerdem viele weitere Quellen, die nach Geschlecht getrennte alphabetische Namenslisten beinhalten. Das Immigrant Ancestors-Projekt bietet zum Beispiel folgende Listen mit deutschen Namen an. Sie können diese im PDF-Format hier herunterladen:
Das sind Beispiele altdeutscher Auswanderungsdokumente.
Die Vor- und Zunamen sind unterstrichen.
Während es meistens relativ einfach ist, Personennamen zu lesen oder aus Erfahrung zu erkennen, ist es eine der größten Herausforderungen, Ortsnamen zu identifizieren. Natürlich ist es für die Nachkommen, die nach ihren Vorfahren suchen, von höherem Wert, Ort und Datum eines Ereignisses herauszufinden, statt nur das Datum. Selbst, wenn ein Ort in einem Dokument erwähnt wird, der im selben Gebiet liegt, ist es oft schwierig, die genaue Schreibweise herauszufinden.
Daher ist es hilfreich Zugriff auf ein geografisches Lexikon oder eine historische Karte zu haben. So finden Sie den Ortsnamen auf jeden Fall schneller, als wenn Sie versuchen, diese aus dem Originaldokument herzuleiten. Die erwähnten Lexika und Karten sind im Buchhandel und in Archiven erhältlich, aber auch im Internet befinden sich einige gute Quellen. Das IAP besitzt zum Beispiel eine umfangreiche Liste mit Ortsnamen im deutschsprachigen Raum, auf die Sie hier zugreifen können.
Eines der umfangreichsten geografischen Lexika, das für die Ahnenforschung von Bedeutung ist, ist Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen ReichsMeyers Orts- und Verkehrs-Lexikon besteht aus mehreren Bänden und beinhaltet über 210.000 Ortsnamen aus der Zeit des Deutschen Reichs vor dem Ersten Weltkrieg. Es wurde 1912 fertig gestellt und wurde dann in Fraktur veröffentlicht. Diese Bände sind in vielen genealogischen Forschungsstellen vorhanden, u.a. auch in der Family History Library in Salt Lake City in Utah. Es ist außerdem online einsehbar auf der gebührenpflichtigen Seite Ancestry.com. (Klicken Sie hier, um eine Inhaltsbeschreibung zu erhalten. Bitte beachten Sie, dass diese Seite auch eine durchsuchbare Datenbank enthält.)
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Wenn Sie nach Ortsnamen suchen, bedenken Sie, dass viele der damaligen Orte nicht mehr existieren. Einige Städte und Dörfer schlossen sich zusammen oder änderten ihren Namen. Zum Beispiel schrieb man Köln im 18 Jhd. folgendermaßen: «Cöln»
Eine andere wertvolle Möglichkeit ist ein alphabetisch umgekehrter Index, in dem Ortsnamen rückwärts aufgelistet werden. In anderen Worten, Orte mit der Endung -a oder -ba erscheinen zuerst. Dieser Index kann sehr hilfreich sein, wenn Sie das Ende eines Ortsnamens lesen können und so den ersten Teil finden wollen, der unleserlich ist.
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Diese alphabetisch umgekehrten Indexe sind für über 2 Dutzend deutschsprachige (Bundes-) Länder erhältlich (um ein paar zu nennen: Bayern, Westfalen, Ost- und Westpreußen, sowie die Schweiz). Viele genealogische Forschungsstellen haben alle Exemplare (u.a. auch die FH Library in SLC). Sie können auch direkt Ihr eigenes Exemplar bei GRT Publucations unter http://www.rogerpminert.com bestellen.
Ein großer Teil dieser Seite beruht auf dem Inhalt des Buches Alte Kirchenbücher Richtig Lesen: Hand- und Übungsbuch für Familiengeschichtsforscher von Roger P. Minert (Verlag E. & U. Brockhaus, Wuppertal, 2004). Ziehen Sie dieses Buch heran, wenn Sie detailliertere Informationen zu diesem Thema erhalten wollen.