Häufige Begriffe

Deutsches Vokabular Und Deutsche Grammatik


Da Personenstands-Dokumente oft sehr formal und telegraphisch verfasst wurden (z.B. durch das Auslassen von vorhersehbaren und sich wiederholenden Elementen), sollten Ahnenforscher, die nicht Deutsch sprechen, über ein Vokabular von ca. 100 deutschen Wörtern verfügen. Die meisten Bücher über deutsche Ahnenforschung beinhalten Listen von grundlegenden, häufig vorkommenden Vokabeln. Wenn sie Englisch als Muttersprache haben, haben Sie bestimmt schon bemerkt, dass viele aktuelle deutsche Lexika nicht für die Extraktionsarbeit geeignet sind, weil sie nur wenige altertümliche Begriffe enthalten. Es ist hilfreicher ein Wörterbuch aus dem 19. Jhd zu verwenden.Adler's German and English Dictionary ist hierfür zu empfehlen. Das am besten geeignete Wörterbuch, speziell für Englisch sprechende Ahnenforscher, ist Ernest Thodes German-English Genealogical Dictionary (siehe die Seite Zusätzliche Quellen).

Einer der besten Wege, Ihre Fähigkeiten im Entziffern altdeutscher Dokumente zu verbessern, ist es, die deutsche Grammatik besser kennenzulernen. Das ist schwierig, wenn Sie die Sprache nicht im Allgemeinen lernen. Es gibt allerdings einige Bücher und Quellen, die Ihnen dabei helfen können, allerdings wird es schwierig sein, Materialien zu finden, die speziell für Ahnenforscher gemacht wurden. Am besten geeignet ist das Buch von Roger P. Minert mit dem Titel Alte Kirchenbücher Richtig Lesen: Hand- und Übungsbuch für Familiengeschichtsforscher. Es behandelt alle wichtigen Grammatikthemen ab und ist in den meisten Forschungsstellen für Genealogie erhältlich. Sie können es auch online erwerben unter http://www.rogerpminert.com.​

Wörterlisten​

Das Immigrant Ancestors-Projekt hat eine Liste mit den häufigsten Wörtern in genealogisch bedeutsamen Dokumenten zusammengestellt. Sie ist wahrscheinlich nicht so umfangreich wie die oben erwähnten, aber oft ausreichend für die meisten Dokumente, die Sie aus dem 19. und frühen 20. Jhd. finden. Sie können diese Listen hier ausdrucken:

Monatsnamen​

Dunstimmigkeiten im Kalendersystem und Variationen bei Monatsnamen führen oft zu Verwirrung, wenn Sie versuchen, alte Dokumente zu lesen. Der gregorianische Kalender wurde in verschiedenen Teilen Europas im 16. Jahrhundert entwickelt, obwohl nicht alle Länder ihn sofort übernahmen. Die meisten Länder, in denen Deutsch gesprochen wurde, übernahmen ihn im 19. Jahrhundert. Deshalb sollten die meisten Datumsangaben in den Dokumenten jener Zeit kein Problem darstellen. Es ist jedoch möglich, dass sich einige Bezeichnungen auf alte Kalenderarten beziehen und das könnte verwirrend sein. Deshalb sind hier einige Monatsnamen aufgelistet, die in alten Dokumenten vorkommen:

  • ​January: Januar, Jänner, Jenner, Hartung
  • February: Februar, Hornung
  • March: März, Frühlingsmonat
  • April: April, Ostermonat, Osteren
  • May: Mai, Wonnemonat, Blütemonat
  • June: Juni, Brachmonat
  • July: Juli, Heuert, Heumonat, Heuet
  • August: August, Erntemonat, Hitzmonat
  • September: September, Fruchtmonat, Herbstmonat, Herpsten, 7ber, 7bris
  • October: Oktober, Weinmonat, 8ber, 8bris
  • November: November, Wintermonat, 9ber, 9bris
  • December: Dezember, Christmonat, 10ber, 10bris, Xber, Xbris

Das ist ein Beispiel eines alten Kalenders.

Der Französische Revolutionskalender

Eines der nicht-deutschen Kalendersysteme, dem sie wahrscheinlich begegnen werden, ist der Französische Revolutionskalender. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt und in vielen Teilen Europas verwendet - einschließlich Deutschlands, wo die Regierungen von der französischen kontrolliert wurden. Dieser Kalender überarbeitete die Namen und Tage für jeden Monat, beginnend mit dem Jahr der Erstürmung der Bastille (1789) als «Jahr 1». Es war ein dürftiger Versuch die Spuren des alten Regimes in Frankreich zu verwischen. Der republikanische Kalender wurde schließlich so unpopulär, dass sogar die Franzosen ihn in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts wieder abschafften.

Einige Daten des Französischen Revolutionskalenders tauchen ab und zu in Auswanderungsdokumenten auf, besonders wenn die Einträge sich auf den Geburtstermin eines Antragstellers während der frühen Jahre der Französischen Republik beziehen. Manchmal werden die Daten auch im Format des normalen gregorianischen Kalenders angegegeben. Sie werden in diesem Falle die Anpassung an das heutige System selbst vornehmen müssen. Um mehr Informationen über den Französischen Revolutionskalender zu erhalten, u.a. wie Sie Daten in den Gregorianischen umwandeln, klicken Sie hier.

QUELLE

Ein großer Teil dieser Seite beruht auf dem Inhalt des Buches Alte Kirchenbücher Richtig Lesen: Hand- und Übungsbuch für Familiengeschichtsforscher von Roger P. Minert (Verlag E. & U. Brockhaus, Wuppertal, 2004). Ziehen Sie dieses Buch heran, wenn Sie detailliertere Informationen zu diesem Thema erhalten wollen.

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